Kolbermoor – Für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen endet heute Abend ab 19 Uhr die Vorrunde mit einem echten Kracher. Im Oberbayern-Derby sind sie bei keinem geringeren Gegner zu Gast als beim TSV Dachau 65.
Das Team um ihren Trainer Dr. Michael Fuchs hatte in der Vorrunde schon einige interessante Duelle wie beispielsweise zuletzt die Begegnung gegen den TTC Weinheim absolviert. Aber das Duell gegen den TSV Dachau 65 – in diesem Fall heute als Gastspiel im Münchener Nordwesten – ist etwas ganz Besonderes. Einerseits spricht schon die kurze Entfernung von knapp über 90 Kilometern dafür, dass sehr viele Zuschauer – Kolbermoors Hallensprecher Sebastian Wiesener hatte beim letzten Heimspiel gegen Weinheim nochmals kräftig die Werbetrommel gerührt – auch aus heimischen Gefilden dieses Top Derby besuchen werden. Andererseits sind es aber immer wieder die einzelnen Begegnungen der Spielerinnen, die sich übrigens allesamt sehr gut kennen und schätzen, die es zu einer Besonderheit werden lassen. Aber für etwas dreieinhalb Stunden wird heute Abend wohl die Freundschaft ruhen, denn in erster Linie geht es um die Teilnahme an der Play-off-Runde.
Und da haben Kolbermoors Damen doch noch einiges an Nachholbedarf, hatten sie doch in der Vergangenheit den einen oder anderen Punkt liegengelassen. „Dachau hat am letzten Wochenende Weinheim klar geschlagen. Es wird deshalb ein außerordentlich schweres Spiel für uns“, mutmaßt Michael Fuchs. In seinem Fokus steht dabei das erste Paarkreuz der Gastgeberinnen mit deren Spitzenspielerin Seoyoung Byun und vor allem mit Sabine Winter. „Annett Kaufmann hat Winter zuletzt im Finale der deutschen Meisterschaften geschlagen, aber diese ist derzeit sehr gut drauf“, erklärte Fuchs. Hinzu kommt, dass die Ex-Kolbermoorerin seit einiger Zeit in Europa ganz oben auf dem Thron steht und so nebenbei in der Bundesliga eine blütenweiße Weste vorweisen kann. Fuchs weiter: „Ich bin auch gespannt, wie hier unsere Taiwanesin (Anm.: Yu-Chiao Huang) zurecht kommt“. Aber auch das hintere Paarkreuz imponiert dem Kolbermoorer Trainer. Vor wenigen Tagen gelang nämlich Dachaus Nummer drei, Koharu Itagaki, mit dem Gewinn des Titels bei der Jugend-Weltmeisterschaft der bislang größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere. Und dann ist da ja auch noch Naomi Pranjkovic, die man in keiner Weise außer Acht lassen sollte. Gegen Weinheim gelang ihr ein wichtiger Viersatzerfolg gegen Elisa Nguyen. Auch wenn man in den letzten sechs Begegnungen drei Siege und zwei Unentschieden erzielte, der Respekt ist groß.
Michael Fuchs meinte sogar: „Ich sehe uns nicht unbedingt als Favorit. Es wäre schön, wenn wir aus diesem Duell einen Punkt mitnehmen könnten. Vor allem aber wäre wichtig, dass wir nach den Eingangsdoppeln nicht mit 0:2 im Hintertreffen liegen“. An Motivation mangelt es auf Kolbermoorer Seite nicht, denn mit einem möglichen Punktgewinn kann man die Chancen für die Play-offs am Leben erhalten. eg