Gliwice – Es war das mit Spannung erwartete Comeback: Nach zwei Jahren Pause kehrte Manuel Lettenbichler in Gliwice (Polen) auf die SuperEnduro-Bühne zurück. Für den Hard-Enduro-Dominator aus Kiefersfelden wurde der Auftakt zur Saison 2025/26 jedoch zur erwarteten schweren Prüfung gegen die Spezialisten – mit einem versöhnlichen Ende.
Während Manuel Lettenbichler im Hard Enduro seit Jahren das Maß aller Dinge ist, gelten in den engen Hallen andere Gesetze. Das bekam der 27-Jährige beim ersten Lauf der Weltmeisterschaft in Polen zu spüren. Gegen den überragenden Briten Billy Bolt (Husqvarna), der mit einem Hattrick und 60 Punkten souverän siegte, war an diesem Abend kein Kraut gewachsen.
Lettenbichler, der zuletzt verletzungsbedingt die Hallensaison auslassen musste, startete auf seiner KTM verhalten in den Abend. In einem extrem starken Fahrerfeld, das in diesem Jahr so dicht besetzt ist wie lange nicht, belegte er im ersten Lauf den siebten Platz. Der Tiefpunkt des Abends folgte im zweiten Rennen (Reverse Grid Start): In dem chaotischen Lauf, bei dem die Top-Fahrer von hinten starten müssen, fand Lettenbichler keinen Rhythmus und musste sich mit Rang elf begnügen – sogar mit einer Runde Rückstand auf die Spitze. Im letzten Lauf des Abends zeigte Lettenbichler sein wahres Gesicht. Er fand die aggressiven Linien und kämpfte sich auf den fünften Platz vor.
In der Gesamtwertung des Abends landete Lettenbichler damit auf dem achten Rang (25 Punkte). Sein temporärer Teamkollege und EnduroGP-Weltmeister Josep Garcia schlug sich bei seinem Debüt beachtlich und landete knapp vor ihm auf dem sechsten Platz. Für Lettenbichler war Gliwice vor allem eines: das Abschütteln des Rosts vor dem großen Highlight. Am 3. Januar steht das deutsche Heimrennen in Riesa an.obe