Die Bullen im Tigerkäfig

von Redaktion

Starbulls Rosenheim reisen am Sonntag zum Erzrivalen Landshut – Weiden-Heimspiel am heutigen Freitag

Rosenheim – Drei Monate lang mussten die Fans warten, nun ist es wieder so weit: Das vermutlich beste Derby Deutschlands steht an. Am Sonntag reisen die Starbulls Rosenheim zum Erzrivalen EV Landshut, Spielbeginn ist um 17 Uhr. Zuvor müssen die Eishockeyspieler von der Mangfall heute, Freitag, um 19.30 Uhr aber noch gegen die Blue Devils Weiden ran.

Die Ausgangslage: „Wir haben unser Niveau nicht erreicht“, hatte Starbulls-Trainer Jari Pasanen nach dem letzten DEL2-Spiel gegen Bad Nauheim gesagt. Diese Meinung hat der Coach nicht geändert. „Ich bleibe dabei. Das war nicht das, was wir spielen wollen und können“, gab Pasanen zu. Natürlich hat der Deutsch-Finne die letzte Partie studiert und seine Schlüsse daraus gezogen. Woran lag die schwache Leistung also? „Die Jungs haben gesagt, sie waren nach dem Kassel-Trip ein bisschen müde. Es war ein schweres Spiel, dann waren wir die ganze Nacht im Bus, hatten schwere Beine – das kaufe ich ihnen ab.“ Diese Ausrede darf am kommenden Wochenende allerdings nicht gelten.

Die Vorgeschichte: An beide Gegner haben die Starbulls gute Erinnerungen. Das erste Duell in Weiden entschied Rosenheim 5:0 für sich, Oskar Autio feierte dabei seinen ersten Shutout der Saison. Die erste Partie gegen den Erzrivalen aus Landshut liegt drei Monate zurück, damals holten C.J. Stretch und Co. zwei Punkte.

Die Gegner: Wovon die Starbulls bisher fast komplett verschont geblieben sind, hat die Blue Devils extrem erwischt: das Verletzungspech. Mehrere Leistungsträger fehlen dem Aufsteiger aktuell, darunter auch die Ausländer Tyler Ward, Nick Jermain und Zach Tsekos sowie Topscorer Tomas Rubes. Für Pasanen aber kein Grund, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen: „Es ist mir egal, wer von Weiden kommt. Sie haben Düsseldorf 5:0 geschlagen, so schlecht sind die nicht. Das ist eine gute Mannschaft, taktisch top eingestellt. Der Trainer macht einen guten Job. Sie sind relativ schwierig auszurechnen, wir sind gewarnt.“

Sonntagsgegner Landshut musste in den letzten fünf Spielen drei Niederlagen hinnehmen und ist dadurch auch hinter Rosenheim gerutscht. Die Tabelle ist Pasanen aber egal, denn: „Es ist ein Derby. Derbys haben eigene Regeln. Landshut ist ein Tigerkäfig, das wird ein hartes Spiel.“

Die Starbulls-DNA: In Weiden steht nur ein ehemaliger Rosenheimer im Kader: Manuel Edfelder. Der gebürtige Bad Reichenhaller absolvierte bisher 22 Spiele, erzielte dabei zwei Tore und legte vier Treffer vor.

In Landshut dürften die Starbulls-Augen vor allem auf Dylan Plouffe liegen. Der Verteidiger wechselte erst Ende November vom SBR zum EVL und kommt in fünf Spielen für seinen neuen Arbeitgeber auf drei Punkte.

Die Statistik: Die Special Teams waren lange Zeit die größte Baustelle der Starbulls. Vor allem in Unterzahl haben sich die Rosenheimer aber gemausert, mit einer Quote von 84,4 Prozent stellen Autio und Co. das zweitbeste Unterzahlspiel der Liga. Diese Stärke wird in Landshut auch nötig sein, denn mit 28 Prozent stellen die Niederbayern das zweitbeste Powerplay der DEL2.

Die Personalien: Wer ersetzt Lukas Laub? Der Angreifer wird den Starbulls aufgrund einer Unterkörperverletzung mehrere Wochen fehlen. „Der Ausfall wiegt schwer. Luki ist ein Top-Spieler, das hat er gegen Kassel auch gezeigt. Ihn kannst du nicht ersetzen“, weiß sein Trainer. Probieren wird es Fabian Dietz, er wird neben C.J. Stretch und Ville Järveläinen auflaufen. Dann bleibt noch die Frage der Ausländer. Darauf hat Pasanen eine klare Antwort: „Ich will den Spiele-Marathon mit vier Reihen anfangen. Christopher Kolarz hat gut gehalten, er spielt auch heute.“ Heißt: Oskar Autio darf sich noch einmal ausruhen, wird aber vermutlich am Sonntag zum Einsatz kommen. Charlie Sarault wird mit Teemu Pulkkinen und Lewis Zerter-Gossage auflaufen, Scott Feser rückt wieder zu Luigi Calce und Jordan Taupert. Und noch eine Änderung wird es geben: Weil mit Leon van der Linde ein Verteidiger per Förderlizenz nach Rosenheim kommt, kann Dominik Kolb wieder in den Sturm rücken. Dort wird er von Michael Musin und Sebastian Zwickl flankiert. Van der Linde wird ein Duo mit Joel Keussen bilden. „Leon hat die letzte Zeit weniger gespielt. Weil wir so viele kranke und verletzte Spieler haben, haben wir ihn geholt“, erklärt Pasanen. Lars Bosecker sowie Maximilian Adam sind ebenfalls zurück im Training, und auch Jannick Stein wurde vom SC Riessersee zurückbeordert, wird vorerst aber nicht zum Einsatz kommen. „Das ist nur, damit sie auch taktisch alles mitkriegen. Ich freue mich, dass wir ein paar extra Leute haben. Die Verletzungen und Krankheiten werden garantiert kommen und wir sind jetzt vorbereitet. Die Situation wie letztes Jahr, dass wir teilweise elf Leute beim Training hatten, möchte ich vermeiden.“

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