Der Sparkassenpokal ist in diesem Jahr wieder in vollem Gange – ein Turnier, das Jahr für Jahr für Begeisterung, Emotionen und besondere Geschichten sorgt. Für viele Vereine aus der Region ist er sportlicher Höhepunkt der Hallensaison, für Spieler und Zuschauer gleichermaßen ein fester Termin im Kalender. „Auf den Sparkassenpokal freut man sich immer. Es ist das größte Turnier hier, die Jungs sind heiß“, sagt Harry Mayer, Trainer des TSV Kastl.
Kastl geht mit einer besonderen Ausgangslage in das Turnier. Vor zwölf Monaten stemmten die Kastler bei ihrer ersten Teilnahme gleich den Pokal. Mayer erinnert sich gerne zurück, betont aber auch, dass der Triumph kein Zufallsprodukt war. „Mir war klar, dass wir eine sehr, sehr gute Chance haben. Ich kenne den Pokal seit 20 Jahren und konnte das Niveau ganz gut einschätzen.“ Dass es am Ende so souverän lief, sei dennoch „unglaublich“ gewesen.
Mit dem Titelgewinn im Rücken stellt sich die Frage nach dem Druck. Doch für Mayer ist klar: Dieser gehört im Sparkassenpokal ohnehin dazu. „Als höherklassiger Verein hast du immer Druck – egal, ob du Titelverteidiger bist oder nicht“, erklärt der Kastler Coach. „Du bist immer einer der Gejagten. Jeder will gegen dich spielen, jeder will dich schlagen.“ Gerade deshalb sei Demut ein entscheidender Faktor. Überraschungen habe es in der Vergangenheit schließlich immer wieder gegeben. „Wenn du einen Gegner auf die leichte Schulter nimmst, kann es schnell ein böses Erwachen geben.“
Trotzdem ist die Vorfreude beim TSV Kastl groß. Die Mannschaft geht ambitioniert, aber realistisch an die Aufgabe heran. Das erste Ziel ist klar definiert: die Finalrunde. „Alles, was danach kommt, wird man sehen“, sagt Mayer. Die Auslosung könne in der Zwischenrunde schnell zum Stolperstein werden, doch der Trainer weiß auch um die eigene Qualität. „Wir wissen, dass wir gut sind. Ich glaube, es spielt keiner gern gegen uns.“ Brisanz verspricht erneut ein mögliches Duell mit 1860 Rosenheim. Die Rivalität lebt, wenn auch mit Augenzwinkern. „Ich bekomme schon ab und zu eine Whatsapp aus Rosenheim, dass der Cup wieder dorthin muss“, erzählt Mayer schmunzelnd. „Wenn Kastl auf Rosenheim trifft, wird es wieder ein heißes Duell.“
Entsprechend ernst nimmt der TSV Kastl das Turnier. „Wenn wir mitmachen, dann will ich, dass wir es gescheit machen und jeden Gegner ernst nehmen“, stellt Mayer klar. Ein Großteil des Kaders aus dem Vorjahr wird erneut dabei sein, inklusive der etatmäßigen Nummer eins im Tor. Für Mayer ist diese Haltung auch eine Frage des Respekts. „Das haben der Veranstalter, die Zuschauer und die Gegner verdient“, betont er. „Wir wollen keine Karnevalstruppe sein. Wenn andere besser sind, ist das in Ordnung – aber wir wollen alles investieren.“bsc