Die ungekrönten Overtime-Könige der DEL2

von Redaktion

Aus der Starbulls-Statistik Rosenheim holt erstmals seit Wiederaufstieg drei Punkte in Landshut – McNeely ist neuer Rekordspieler

Rosenheim – Gleich drei Eishockey-„Bescherungen“ hat es im Umfeld der Starbulls Rosenheim am letzten vorweihnachtlichen Wochenende der DEL2 gegeben. Am Freitag bescherte man den Ex-Oberliga-Rivalen aus Weiden, indem man ihm in dessen personell arg gebeutelten Zustand einen Punkt überließ, zwei Tage später bescherte man sich selbst mit einem fast historischen Sieg in Landshut mit dem Happy End in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Schlussdrittel. Und als würde das noch nicht reichen, bescherte sich am Sonntag in Bietigheim Starbulls-Legende Tyler McNeely mit einem Assist zum Führungstreffer, der ihm die alleinige Alltime-Scorer-Krone der DEL2 sicherte.

Obwohl ein Sieg in regulärer Spielzeit gegen die ohne zwölf Stammspieler angetretenen Weidener eigentlich ein Muss war, sorgte der Punktverlust doch für eine ziemlich einmalige Serie der Starbulls, für die es der dritte 3:2-Overtime-Sieg in Folge war – eine Konstellation, für die der Statistiker in der neueren DEL2-Geschichte keine Parallele finden konnte. Und so sind Pasanens Mannen derzeit die ungekrönten Overtime-Könige der Liga. Zwar musste Kaufbeuren einmal öfter, nämlich neunmal, in die Verlängerung, gewann jedoch nur ein Drittel davon, während Shane Hanna und Co. von acht Verlängerungen sechs für sich entscheiden konnten. Hanna verdarb allerdings die Erwartungen auf eine vierte Overtime in Folge, als er 19 Sekunden vor Ende die sechste Landshuter Strafzeit ausnutzte und die Niederbayern nunmehr auf den zehnten Rang der Heimtabelle zurückwarf, während sein eigenes Team in der Auswärtstabelle nach wie vor mit 2,08 Punkten pro Match souverän führt.

Die Weidener, die wie schon im letzten Jahr weitaus stärker performen als von den Experten vorausgesagt, haben es allerdings noch immer nicht geschafft, ein Spiel gegen die Starbulls zu gewinnen. Aus Rosenheim konnten sie zum zweiten Mal einen Punkt mit nach Hause nehmen, ihre bisherigen drei Heimspiele verloren sie dagegen allesamt. Und in vier der sechs Partien mussten sie jeweils fünf Treffer zulassen, was ihnen diesmal dank ihres hervorragenden Förderlizenz-Goalies Simon Wolf (München) nicht passierte.

Was Weiden gegen Rosenheim noch immer fehlt, das haben die Starbulls in Landshut endlich geschafft. Nachdem sie 2023/24 in drei von vier Spielen gegen die Niederbayern völlig chancenlos waren und das vierte knapp verloren, reichte es letzte Saison immerhin zu zwei Overtime-Siegen auf eigenem Eis und einem ersten Punktgewinn in Landshut. Das 4:3 vom Sonntag war aber nicht nur der erste Sieg in Landshut, sondern auch der erste mit drei Punkten überhaupt. Was haben C.J. Stretch und der derzeit ausfallende Lukas Laub gemeinsam? Beide hatten längere Torflauten hinter sich, die Laub letztes Wochenende mit seinem ersten Auswärtstor der Saison beenden konnte.

Das Gleiche gelang am Sonntag Kapitän Stretch, der allerdings zwischendurch zu Hause gegen Freiburg und Bad Nauheim wieder getroffen hatte, mit seinem Führungstor in Landshut, ebenfalls seinem ersten in fremder Halle. Eine andere „Leidenszeit“ war gegen Weiden beendet, als Charlie Sarault in seinem 21. Saisonspiel seine andauernde Ladehemmung ablegen konnte. Zum Vergleich: Der spätere Topscorer Ville Järveläinen hatte letztes Jahr 15 Spiele bis zu seinem ersten Tor gebraucht.

Nun zu Tyler McNeely: Rund eine Stunde, bevor Shane Hanna nach dem Landshuter Doppelschlag seinem Team mit seinen beiden Treffern den Sieg sicherte, schob sich der frühere Rosenheimer mit seinem Assist zum Bietigheimer Führungstreffer an die Spitze der Alltime-Scorerliste der DEL2. Der Punkt war sein 497., womit er den bisher führenden Matt McKnight, ebenfalls Bietigheim (und Weißwasser), auf Rang zwei verweisen konnte. Von McNeelys 497 Punkten, denen sicher noch einige folgen werden, erzielte er übrigens 259 (95 Tore und 164 Assists) im Rosenheimer Dress.

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