Kolbermoorer Adventssingen

Musikalische Reise durchs Heilige Land

von Redaktion

Was passt besser in die sogenannte „stade Zeit“, in der zumeist Hektik und Stress den Tag bestimmen, als ein kleines, zeitlich leider begrenztes Refugium, in dem leise Klänge und feine Stimmen den Alltag vergessen lassen. So auch in diesem Jahr beim Kolbermoorer Adventssingen der Musikschule im Mareissaal.

Kolbermoor – Vor Beginn der beiden Vorstellungen freute sich der Leiter der Musikschule, Günther Obermeier, „schon sehr auf die Veranstaltung“ und alle Hektik und Aufregung im Vorfeld waren jetzt vergessen.

Trotz dicht gefüllter Stuhlreihen kehrte sofort Stille ein, als das „Blechbläserquintett“ ihre Instrumente in die Hand nahm und so die vielen Gäste, darunter auch Bürgermeister Peter Kloo, instrumental begrüßten. In die letzten Klänge fiel der gemischte Chor der Stadtsingschule, geleitet von Heidi Hauser, ein, der einen vielstimmigen Segen in den Saal schickte. „Mannergsang“ und „Eabachmusi“ zeigten mal solo und mal im musikalischen Duett ausgesprochene Feinstimmigkeit und instrumentale Virtuosität.

Der Frauenchor, begleitet von Peter Maier an der Zither, setzte mit „Ach mein Seel“ ein wohlklingendes Ausrufezeichen und besang danach die heilige Maria, „die Schönste von allen“.

Zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal dabei war die „Ferienmusi“ der Musikschule. Sieben junge Talente zeigten ihr schon beachtliches Können bei Stücken wie „Was Wunda“ oder auch in der orchestralen Unterstützung des gemischten Chores bei dem Lied „Maria unsre liebe Frau“. In wohldosiertem Tempo, perfekt in Stimme und instrumentalem Klang, ließen die sechs auftretenden Ensembles adventliche Stimmung aufkommen und setzten in der klanglichen Nuancierung einen Höhepunkt nach dem anderen. Hinzu gesellten sich dann auch noch die vereinten Kinderchöre, die mit Gesang und Hirtenspiel Episoden aus der vorweihnachtlichen Zeit erzählten. Ihre musikalische Reise ging durch das Heilige Land und „Zwischen Ochs und Esel“ sahen sie das Jesuskindlein in der Krippe liegen. Und so verkündete dann auch der Mannergsang „Uns ist als Kind geboren“ und Frauenchor und Ferienmusi bestätigten das eindrucksvoll mit ihrem gemeinsamen Stück „Geboren ist uns ein Kindelein“.

Erzählerin Regina Berger öffnete mit ihren besinnlichen und auch kritisch-nachdenklichen Erzählungen das Tor in die Adventszeit. Sie reflektierte auf die Menschheit, auf deren Vielfältigkeit und doch Einmaligkeit. „Alle Menschen sind doch irgendwie Geschwister“, so ihre Botschaft, die sie verband mit dem Wunsch für eine menschliche und feierliche Vorweihnachtszeit.

„Gloria“ und
„Andachtsjodler“

Mit „Gloria“, in das alle kleinen und großen Bühnenprotagonisten stimmlich oder instrumental einfielen, erreichte das Adventskonzert seinen Höhepunkt und den Abschluss bildete der traditionelle „Andachtsjodler“, bei dem auch das Publikum seine musikalisch-stimmliche Begabung zeigen durfte.

Für die Leiterin der beiden Kinderchöre, Elisabeth Riedl, ging mit dem Konzert eine mehrmonatige intensive Zeit des Probens zu Ende. 36 Kinder der ersten bis sechsten Klassen vermischten sich in dem gemeinsamen Chor und Elisabeth Riedl freute sich zusammen mit ihren „Kindern“ über die aufgeführten Hirtenszenen und die gesanglichen Einlagen. „Es hat nicht nur mir sehr viel Spaß gemacht“, so ihre abschließenden Worte über das Adventssingen der Stadtsing- und Musikschule, das sicher wieder ein musikalisches Highlight in der Vorweihnachtszeit war.

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