„Wir wollen, dass Ruhe einkehrt“

von Redaktion

Streit mit Eigentümer: Anwohner der Fischerstraße setzen auf Einigung

Kolbermoor – Ist eine Einigung in der Kolbermoorer Fischerstraße in greifbarer Nähe? Die Anwohner hoffen es. Sie haben sich entschieden, dem Besitzer, der 2013 ein rund 425 Quadratmeter großes Grundstück an der Staatsstraße gekauft hat, 2000 Euro anzubieten und dafür den Grundbucheintrag ändern lassen. Damit sie endlich wieder ohne rechtliche Hürden zu ihren Häusern gelangen können.

Im Grundbuch

fehlt das „bis“

Denn im Grundbucheintrag steht, dass die Hausnummern „1 und 14“ über die kleine Straße zu ihren Häusern einen Zugang haben (wir berichteten). „Es müsste aber 1 bis 14 heißen“ sagte damals Anwohnerin Stefanie Beck. „Das muss einfach geändert werden“, fand auch Anwohnerin Jenny Kästner.

Unternehmer forderte

10000 Euro

Rückblick: Seit 2018 trudelten immer wieder Briefe des Kolbermoorer Grundstücksbesitzers und Geschäftsmannes bei Familie Kästner und den Nachbarn ein. Darin wies er daraufhin, dass die Zufahrt zu der Anlage „ohne rechtliche Grundlage über das in meinem Eigentum befindliche Grundstück“ erfolge. Kurz: Kästner und die anderen Anwohner der Häuser 2 bis 13 hätten keine Erlaubnis, über das Grundstück zu ihrem Zuhause zu gelangen.

Zunächst „hat er 10000 Euro gefordert“, berichtete Kästner im Frühjahr unserer Zeitung. Darauf wollten sich die Anwohner nicht einlassen. Letztendlich forderte er 4000 Euro und drohte damit, den Zugang dicht zu machen. Aber auch das war den Anwohnern zu viel.

Jetzt haben die Anwohner, darunter auch das Ehepaar Kästner, dem Grundstücksbesitzer ein Gegenangebot unterbreitet. 2000 Euro würden sie bezahlen. „Für die Gewährung eines Geh- und Fahrtrechts und deren Eintragung in das Grundbuch wird eine einmalige Zahlung in Höhe von 2000 Euro geleistet“, heißt es in dem Anwaltsschreiben, das der Redaktion vorliegt und an den Eigentümer übersandt worden ist. Die Anwohner hoffen auf Antwort bis 1. Juli.

Gegenüber den OVB-Heimatzeitungen wollte sich der Geschäftsmann nicht dazu äußern, ob er das Angebot der Anwohner annehmen wird. Über seinen Anwalt ließ er aber mitteilen: „Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit gütlich und außergerichtlich beigelegt werden kann.“

Eine Hoffnung, die auch die Anwohner hegen. „Wir wollen, dass endlich Ruhe einkehrt.“

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