Kolbermoor – „Esel unter Traktor eingeklemmt“ lautete die Meldung, die um Punkt 10 Uhr gestern bei der Kolbermoorer Feuerwehr einging. Zwölf Feuerwehrmänner, darunter auch Kreisbrandrat Richard Schrank und Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner, fuhren zum Einsatzort an die Schlarbhofener Straße zu den Tieren der „Eselfreunde Kolbermoor“.
„Wir haben zunächst an einen schweren Verkehrsunfall gedacht“, sagt Schrank auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Vor Ort zeigte sich den Feuerwehrmännern allerdings ein anderes Bild: Ein Esel steckte in einem Traktorreifen fest. Wie er da hineingekommen ist, konnte Schrank nicht sagen. „Vielleicht ist er reingestiegen oder hat dort gespielt“, vermutet der Kreisbrandrat.
Er war fast leblos, erklärt Schrank. Anwohner und Besitzer hatten schon versucht, das Tier zu befreien – „aber so ein Traktorreifen ist schwer“, erklärt Schrank. Mit sechs Mann hat die Feuerwehr den Esel und den Reifen trennen können. Zusätzliche Unterstützung bekam die Wehr von einer Tierärztin.
Der Esel konnte sich alleine nicht mehr auf den eigenen vier Beinen halten und so haben die Feuerwehrmänner das Tier rund zwei Stunden gestützt, „um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen und das Tier wieder auf die Beine zu bekommen“, erklärt Schrank.
Denn der Esel, einer von zehn Tieren auf der Koppel, war stark unterkühlt. Er hatte eine Körpertemperatur von 32 Grad, sagt Schrank. Im Reifen habe sich auch Wasser befunden. Das habe der Esel wohl inhaliert, wodurch es in die Lunge des Tieres gelangt sei. Nach mehreren Stunden sei es dem Esel aber wieder etwas besser gegangen.
Dennoch musste der verunglückte Esel zur näheren Untersuchung in eine Tierklinik nach München gebracht werden. Um eine sichere Fahrt zu gewährleisten, baute die Kolbermoorer Feuerwehr dem Tier im Anhänger eine Trage. „Das ist ein großes Tragetuch für Tiere“, sagt Schrank. Das habe man eingespannt und verzurrt – so dass der Esel unterstützt stehen und sicher nach München gebracht werden konnte.
Wie es dem Esel aktuell geht, war nicht zu eruieren. Die Besitzer des Tieres waren telefonisch nicht zu erreichen. Ines Weinzierl