Kolbermoor – Der Christkindlmarkt in Kolbermoor findet heuer nicht statt: Diese Entscheidung traf jetzt der Vorstand des Kolbermoorer Gewerbeverband einstimmig. Im Hinblick auf die steigenden Corona-Zahlen hat man sich laut Vorsitzendem Giacomo Anzenberger dazu entschieden – „schweren Herzens“, sagt er auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
Die Zahlen sprechen für sich, sagt er. „Nicht auszudenken, wenn wegen des Christkindlmarktes die Stadt zu einem Hotspot geworden wäre“, erklärt er. Obendrein passe es einfach nicht, wenn man überall verschärfte Regeln habe, „wir aber den Markt machen.“
Anzenberger hat immer versucht, ihn auf die Beine zu stellen. Er hat Entscheidungen vertagt – aber auch auf die Entscheidung des Wirtschaftlichen Verbandes Rosenheim als Veranstalter des Rosenheimer Christkindlmarkts. Letzte Woche sagte Anzenberger noch: „Macht Rosenheim einen Markt, machen wir auch einen.“ Jetzt hat der Kolbermoorer Gewerbeverband Nägel mit Köpfen gemacht – auch ohne Rosenheim. Anzenberger erklärt, dass man zwar einen hätte realisieren können, aber lediglich als Kaufmarkt. Das heißt: Hingehen, einen Strohstern kaufen, weggehen. So solle es doch aber nicht sein. Der Kolbermoorer Markt, bei dem Anzenberger seit vier Jahren aktiv dabei ist, lebe ja vor allem auch wegen des Zusammenkommens – ratschen, Glühwein trinken. Im Schatten von Corona alles nicht möglich. Jeder Besucher hätte eine Maske aufsetzen müssen, erklärt er.
Dennoch ganz aufgeben will Anzenberger nicht: Deshalb versucht er, wenigstens für die Kinder am Nikolaustag etwas zu organisieren. Das habe man in den vergangenen Jahren ja auch immer getan. „Letztes Jahr haben rund 300 Kinder Packerl am Nikolaustag erhalten.“ Anzenberger rechnet: „Bringt jedes Kind ein Elternteil mit, wären wir bei rund 600 Bürgern.“ Das sei eine Menge – im Schatten von Corona. Deshalb soll jetzt juristisch geprüft werden, ob man so eine Aktion durchführen kann. Wie, wo, wann genau – dazu kann Giacomo Anzenberger jetzt noch nichts sagen.
„Die Entscheidung ist absolut nachvollziehbar“, sagt Thomas Rothmayer, Leiter des Ordnungsamtes, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. „Es wäre doch nicht zu rechtfertigen gewesen, einen Christkindlmarkt abzuhalten, während die Kinder in den Schulen Masken tragen.“
Seit September habe das Ordnungsamt Giacomo Anzenberger hinsichtlich einer Realisierung des Marktes unterstützt, sagt Thomas Rothmayer. Aber es hat nicht sollen sein.