Die Fairtrade-Stadt mit Leben erfüllen

von Redaktion

Steuerungsgruppe plant weitere und neue Wege der Informationsvermittlung

Kolbermoor Seit eineinhalb Jahren ist Kolbermoor jetzt „Fairtrade-Town“. Doch bereits beim ersten Vorbereitungstreffen für die Steuerungsgruppe, das im Mai 2021 stattfand, war klar: Die eigentliche Arbeit kommt erst, nachdem die Stadt den Titel erlangt hat. Denn dann gilt es, den Anfangsschwung zu bewahren und auch das Kernteam zusammenzuhalten.

Beides, das kann man sagen, ist in Kolbermoor gelungen. Kleine Rückschläge werden dort nicht als Entmutigung aufgefasst, sondern als Ansporn, sich Besseres zu überlegen. Wie zum Beispiel beim Stand auf dem Christkindlmarkt. Sowohl Verkauf als auch Infobedürfnis der Besucher standen nicht recht im Verhältnis zu dem Aufwand, den so ein Stand erfordert.

Christkindlmarktstand neu überdenken

„Ein Christkindlmarkt ist wahrscheinlich einfach nicht der Ort, an dem man sich informieren will“, so die einhellige Meinung der Steuerungsgruppenmitglieder, die unlängst wieder zu einem ihrer regelmäßigen Treffen zusammengekommen waren. „Der Neubürgerempfang, den es auch dieses Jahr wieder geben wird, ist da bestimmt ein deutlich besserer Rahmen.“ Was nicht heißen soll, dass der Fairtrade-Gedanke auf dem nächsten Christkindlmarkt überhaupt nicht mehr vertreten sein wird. Das Fairtrade-Glücksrad soll es dort auf jeden Fall wieder geben, möglicherweise dann sogar das eigene. Denn es kam die Idee auf, ob so ein Rad nicht im Werkunterricht der Mittelschule gebaut werden könnte.

Kinder und Jugendliche, das zeigte sich auch in der vergangenen Fairtrade-Zeit immer wieder, sind nämlich sofort dabei, wenn es darum geht, mehr Fairness in die Welt zu bringen. Überdies sind sie ein erstklassiger Multiplikator.

So berichteten die Lehrer und Kindergärtnerinnen unter den Steuerungsgruppenmitgliedern, dass Eltern von ihren Kindern bisweilen geradewegs dazu genötigt würden, Produkte mit dem Fairtradezeichen zu kaufen.

Doch auch die Eltern direkt will man erreichen, etwa bei den kommenden Einschulungen: Da soll Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt werden, natürlich mit den entsprechenden Hinweisen. Eine weitere Idee, die auf dem letzten Treffen aufkam, war, einfach auch einmal im Freibad auf den Fairtrade-Gedanken aufmerksam zu machen.

Auch das Freibad kann ein Ziel sein

Dort, so die Überlegung, würde man an einem schönen Sommertag leicht auf 2000 bis 3000 Leute treffen. Und die Chance, dass sich davon der eine oder andere Besucher an einem entsprechenden Stand informieren will – sei es nun aus freien Stücken oder von den eigenen Kindern gezogen – wäre ziemlich groß.

Ein weiterer Einfall war, dass man alle, die sich in Kolbermoor derzeit schon am Fairtrade-Projekt beteiligen, ins Rathaus einladen könnte – um den Betreffenden zu zeigen, dass sie schon längst keine Einzelkämpfer mehr sind, sondern durchaus bereits Teil einer größeren Bewegung. Und auch, weil aus solchen Treffen in aller Regel weitere Ideen entstehen.

Kurz: die Sprecherin der Steuerungsgruppe, die Dritte Bürgermeisterin Sabine Balletshofer-Wimmer, kann zufrieden feststellen: In Kolbermoor ist der Titel „Fairtrade-Town“ keine leere Hülse, sondern wird aktiv und voller Engagement mit Inhalt gefüllt. Weshalb auch die für dieses Jahr anstehende Rezertifizierung der Stadt kein Problem sein dürfte, zeigen sich die Mitwirkenden in der Steuerungsgruppe optimistisch.

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