Kolbermoor – Raus aus dem Wochenende, rein ins Verkehrschaos: Ein schwerer Unfall im morgendlichen Berufsverkehr hat am Montag Verkehrsteilnehmer rund um Kolbermoor auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Nach einem Zusammenstoß auf der Staatsstraße 2078, an dem drei Fahrzeuge beteiligt waren, ging‘s rund um die Unfallstelle sowie auf den Umleitungsstrecken stundenlang zumeist nur im Schneckentempo voran. So berichtete beispielsweise ein Autofahrer aus Bad Aibling (55), der in Richtung Rosenheim unterwegs war, dass er von Bad Aibling bis Höhe Kolbermoorer Rathaus rund 75 Minuten benötigt habe.
Ein 22-jähriger Kolbermoorer war gegen 6.40 Uhr von Rosenheim kommend unterwegs, als er laut Polizei „aus bislang unbekannten Gründen“ etwa auf Höhe der Einfahrt zur Mittenharter Straße in den Gegenverkehr geriet. Dort stieß er mit dem Fahrzeug eines entgegenkommenden 51-jährigen Kolbermoorers zusammen. Der Aufprall war so heftig, dass beim Gefährt des 51-Jährigen die Vorderachse brach.
Zwei Zusammenstöße binnen Sekunden
Doch damit nicht genug: Eine nachfolgende Autofahrerin (61), ebenfalls aus Kolbermoor, kollidierte anschließend frontal mit dem Auto des 22-jährigen Unfallverursachers. Die Frau wurde dabei so schwer verletzt, dass sie stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Der 22-Jährige blieb nach Angaben eines Polizeisprechers der Polizeiinspektion Bad Aibling unverletzt, der 51-Jährige erlitt einen leichten Schock. Zur genauen Schadenshöhe konnten die Ermittler noch keine Angaben machen. Zwei der Fahrzeuge – das Auto des Unfallverursachers sowie das Auto der 61-Jährigen – seien aber nicht mehr reparabel.
Nachdem in der Erstmeldung gegenüber Polizei und Rettungskräften zunächst von einem Zusammenstoß zwischen einem Klein-Lkw und einem Pkw sowie eingeklemmten Personen die Rede war, wurden neben der Polizei nicht nur mehrere Rettungswagen, sondern auch die Feuerwehren aus Kolbermoor, Pullach, Bad Aibling und Rosenheim alarmiert.
„Beim Eintreffen waren glücklicherweise alle Unfallbeteiligten bereits nicht mehr in den Fahrzeugen“, berichtete Armin Hörl, Kommandant der Feuerwehr Kolbermoor, die mit rund 25 Einsatzkräften am Unfallort war. Für den Rettungseinsatz sowie die Aufräumarbeiten – alle drei Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden – musste die Staatsstraße in Richtung Rosenheim für rund zweieinhalb Stunden gesperrt werden.
Extrem hohes Verkehrsaufkommen
„Das war natürlich eine sehr unglückliche Uhrzeit, weil das Verkehrsaufkommen extrem hoch gewesen ist“, so Hörl in Hinblick auf die langen Staus. Die Autofahrer seien aber recht besonnen mit der Situation umgegangen. Andere Erfahrungen machte hingegen ein Radfahrer (47) aus Bad Aibling, der auf dem Weg nach Rosenheim mit seinem Fahrrad durch Kolbermoor gekommen war. „Es war eine ziemlich aggressive Stimmung auf der Straße“, berichtete er. „Da ist heftig gehupt worden. Ein völliges Verkehrschaos.“ mw