Die New Yorker Metropolitan Opera hat ihren langjährigen künstlerischen Leiter James Levine endgültig gefeuert (Foto: Michael Dwyer/ dpa). Es gebe „glaubwürdige Beweise“, dass der 74-Jährige über Jahre hinweg junge Musiker sexuell missbraucht habe, teilte das Opernhaus mit. Die Met hatte Levine bereits im Dezember suspendiert.
Eine Untersuchung habe Beweise erbracht, wonach Levine sich sowohl vor als auch während seiner Arbeit für die Met des sexuellen Missbrauchs und der Belästigung schuldig gemacht habe, heißt es in der Erklärung. Opfer seien vor allem junge, „verletzliche“ Künstler gewesen. Bei der Untersuchung durch einen ehemaligen Staatsanwalt seien über 70 Menschen befragt worden. Außerdem schilderten in einer Reportage des „Boston Globe“ Ex-Studenten des Konservatoriums Cleveland Levine als eine Art Guru, der sie nicht nur zu sexuellen Handlungen getrieben, sondern sogar ihr Leben kontrolliert habe.
Auch die Festspiele in Erl kommen nicht zur Ruhe. Der künstlerische Leiter Gustav Kuhn (Foto: dpa) wird bekanntlich beschuldigt, das Festival zahle nur Dumpinglöhne und habe Steuern hinterzogen. Außerdem habe es durch Kuhn sexuelle Übergriffe gegeben. Laut der Privatstiftung der Festspiele hätten die Behörden mittlerweile bestätigt, dass Erl steuerlich einwandfrei arbeite. Zudem liegen die Gagen laut Stiftung im internationalen Mittelfeld. Die anonymen Anschuldigungen gegen Kuhn wegen angeblicher Übergriffe, die auf der Webseite eines Bloggers veröffentlicht wurden, mussten aufgrund einer Einstweiligen Verfügung aus dem Netz genommen werden. Auch verfolgt die Staatsanwaltschaft Innsbruck dort erstattete Anzeigen nicht weiter, da kein Anfangsverdacht gegeben sei. Dennoch äußern sich immer mehr Beteiligte nun auch namentlich über Kuhns angeblich cholerisches bis übergriffiges Verhalten. th/ afp