Überraschungs-Party

von Redaktion

Fatboy Slim,

Pacha

Es gibt DJs, die ihr Zeug runterspielen und ein paar Mal gnädig ins Publikum blicken. Es gibt DJs, die wie bei einer Après-Ski-Party per Mikro in jedes Lied gröhlen und so jede Tanzlust zerstören. Und es gibt Quentin Leo Cook alias Norman Cook alias Fatboy Slim. In der Nacht auf Samstag legte der 54-jährige Brite von 1.30 Uhr bis 3.30 Uhr im Münchner Pacha auf, und das glückselige Partyvolk tanzte, jubelte, schwitzte: die perfekte Feuertaufe für den renovierten Club am Maximiliansplatz, der mit der DJ-Legende einen fulminanten Neustart hingelegt hat.

Quentin Leo Cook war unter seinem ersten Pseudonym Norman Cook vor 30 Jahren Bassist bei der Band Housemartins, die mit leichtem, aber klugem Pop begeisterte. Danach veröffentlichte er als Fatboy Slim vor 20 Jahren das Album „You’ve come a long Way“ mit Hymnen wie „The Rockafeller Skank“ und „Praise you“.

Von der ersten bis zur letzten Minute des zwei Stunden langen Münchner Auftritts gibt Fatboy Slim Vollgas und liefert den bewährten House-Sound: Immer wieder wird der Rhythmus langsamer, um sich dann in Basswirbeln schnell hochzuschrauben, bis es Ohren und Beine kaum mehr aushalten. Jubel, Arme hoch, tanzen! Mittendrin klatscht, wippt, lacht Fatboy Slim barfuß und im Hawaii-Hemd. Er wäre nicht er selbst, würde er seine Hymnen nur runterspielen. Nein, das „Right about now, the Funk Soul Brother / check it out now, the Funk Soul Brother“ aus „The Rockafeller Skank“ jagt er nur ein Mal durch die Boxen, um gleich den Rhythmus zu ändern – in Richtung „Psychokiller“ von den Talking Heads. Bei Fatboy Slim ist jede Sekunde eine Überraschung. armin rösl

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