Quickie mit Pam

von Redaktion

Hans Klok bietet im Deutschen Theater Hochgeschwindigkeits-Magie

Von Aglaja Adam

Schnell ist er, keine Frage. Da zaubert er zehn leicht bekleidete Menschen aus einer Box – gerade war sie noch leer. Lebendige Körper werden zerteilt. Oberkörper schweben über die Bühne. Menschen schweben über dem Boden. Der niederländische Magier Hans Klok zeigt in seiner „House of Mystery“-Show faszinierende Illusionen am laufenden Band. Bei der Premiere im Deutschen Theater am Dienstag mussten die Zuschauer dennoch Geduld mitbringen. Denn die angekündigte Ex-„Baywatch“-Nixe Pamela Anderson als Stargast ließ auf sich warten.

Klok feuerte erst mal fast eine Stunde einen Trick nach dem anderen ab. Dabei sollte eine Story die Show entschleunigen. Klok erzählt sie in seinem liebenswürdigen Rudi-Carrell-Deutsch. Es geht um den verstorbenen Illusionisten Alfredo Cordini, der den weltbesten Zauberern ihre Geheimnisse entlockte, um sie bei lebendigem Leib zu begraben. Überliefert sind die Tricks in einem Buch. Klok macht sich auf die Suche. Blitz und Donner, gruselig-sexy kostümierte Hexen und unheimliche Gestalten in Mönchskutten tanzen über die Bühne. Videoprojektionen und atmosphärische Musik lassen vergessen, dass viele Tricks nicht neu sind.

Klok beherrscht die Kunst der Inszenierung. Virtuos hantiert er mit Ringen, zaubert Kaninchen aus einem Hut oder Weinflaschen aus Zylindern. Nichts Sensationelles, das Publikum staunt trotzdem. Dazwischen bringt er immer wieder den Trick mit der Kiste, in Variationen. Meist sind es Damen, die in die Boxen verschwinden und wieder auftauchen. Wie macht der das bloß? Damit es nicht langweilig wird, hat sich Klok eine Reihe exzellenter Zirkuskünstler dazu geholt, die ihm fast die Show stehlen. So tanzt etwa das Duo La Vision in Zeitlupe miteinander und hebelt ohne Zauberei fast die Schwerkraft aus, ein Schlangenmädchen verknotet sich selbst. Ach ja, da war ja noch wer. Kurz vor der Pause zaubert Klok Pamela Anderson aus einer Box. Doch den Quickie mit Pam – sie ist keine zwei Minuten auf der Bühne – hätte der Zauberer gar nicht nötig gehabt. Seine Hochgeschwindigkeits-Magie macht weit mehr her als die etwas in die Jahre gekommene Blondine.

Weitere Vorstellungen

bis 15. April, mit Pamela

Anderson nur noch heute; Karten: 089/ 55 23 44 44.

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