„Raum der Stille“ – schöner hätte Chris Gall sein zweites Solo-Album nicht betiteln können. Der 1975 in Bad Aibling geborene Jazz-Pianist und Komponist erweitert die Grenzen von Jazz in Richtung Filmmusik beziehungsweise in Richtung reduzierter Kammerklassik mit Pop-Appeal. Er habe sich, so berichtet er, einfach allein an seinen Flügel gesetzt und gespielt – manchmal auch an ein hörbar in die Jahre gekommenes Klavier. Dessen klapprige Nebengeräusche arbeitet Gall bewusst ein und gibt dem Ganzen etwas Archaisches. Inhaltlich stellt er seinen typisch jazzigen Kurz-Soundtracks, eingespielt auf einem Steinway-Flügel, Cover-Versionen gegenüber: Aus John Lennons „Julia“ oder Oscar Petersons „Hymn to Freedom“ entsteht Neues, ebenso in „It never entered my Mind“: Darin lässt Chris Gall Miles Davis’ Quartett-Version von „Working“ (1956) auf Radioheads „Daydreaming“ (2016) treffen. cu
Hervorragend (((((