Triumph für Freddie Mercury

von Redaktion

Die Golden Globes überraschen mit „Bohemian Rhapsody“ und „Roma“

VON BARBARA MUNKER

Was für ein Gegensatz zu der Globe-Gala in Beverly Hills vor einem Jahr, als die Promis statt Farbe und Glitter Schwarz trugen, solidarisch mit der #MeToo-Bewegung. Doch Frauenpower und Diversität spielten auch bei der 76. Verleihung der Golden Globes in der Nacht zu Montag eine Rolle. Von der Moderation über Dankesreden bis zu „Time’s Up“-Ansteckern an Revers und Ausschnitten. Lauten Applaus gab es für Glenn Close (71), die mit ihrer Rolle in „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (läuft gerade in unseren Kinos) ihren dritten Globe holte. Frauen sollten ihren Träumen folgen, sagte Close in ihrer Dankesrede und erntete Standing Ovations.

Close hatte überraschend die von vielen als Favoritin gehandelte Sängerin Lady Gaga ausgestochen. Die 32-Jährige, die in dem Musikdrama „A Star is born“ (im Kino) eine aufstrebende Sängerin mimt, musste sich mit einem Globe für ihren Song „Shallow“ begnügen. Dabei war die Romanze von Debütant Bradley Cooper mit fünf Nominierungen ins Rennen gegangen. Nicht er, sondern Rami Malek holte den Globe als bester Drama-Schauspieler für seine magische Verwandlung in den Queen-Frontmann Freddie Mercury. „Bohemian Rhapsody“ (noch im Kino) über die britische Rockband triumphierte auch mit dem Spitzenpreis als bestes  Filmdrama. Produzent Graham King widmete die Trophäe Mercury (1946-1991): „Danke, dass  du die Kraft hattest, dein wahres Selbst zu akzeptieren.“

Zu Verständnis füreinander rief auch Regisseur Peter Farrelly in seiner feurigen Rede auf. Das sei der Kern seiner Filmbiografie „Green Book“ (ab 31. Januar in deutschen Kinos) über einen schwarzen Jazz-Pianisten (gespielt von Mahershala Ali). Die tiefsinnige Tragikomödie räumte drei Preise ab: als beste Komödie, für das Drehbuch und für Nebendarsteller Ali. Die Politsatire „Vice“ (ab 21. Februar) war mit sechs Nominierungen ins Rennen gezogen, am Ende gab es nur einen Preis für Christian Bale.

Daniel Brühl („The Alienist“) und Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck („Werk ohne Autor“; Foto: Rodriguez/ Getty/AFP) gingen leer aus. Den Preis für den besten nicht-englischsprachigen Film holte der Mexikaner Alfonso Cuarón für „Roma“ (auf Netflix). Von Donnersmarck muss die Hoffnung auf einen Hollywood-Preis aber noch nicht ganz aufgeben.

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