Im fünften Satz seines Vorworts hat der renommierte Mittelalter-Historiker Johannes Fried schon vorweggenommen, was ihm mit seinem jüngsten „Werk“ bevorsteht: Der Text werde ihm „endlosen Widerspruch und Feindschaften einbringen“. In der Tat ist es so, dass das Buch über Jesus, der scheintot die Kreuzigung überlebte und nach Osten geflohen ist, den Leser kopfschüttelnd zurücklässt. Die Auferstehung war nur eine Tarnung? Fried versucht, seine abenteuerlichen Thesen durch abstruse Textvergleiche und pseudo-medizinische Abhandlungen (ausgerechnet der Lanzenstich des römischen Soldaten in die Seite habe Jesus das Leben gerettet) zu untermauern. Abgesehen davon, dass die Verschwörungsgeschichte durch ermüdende Satzungetüme nur mühsam zu lesen ist, fragt man sich, was den angesehenen Historiker und Autor (unter anderem der 2018 erschienenen Biografie „Karl der Große: Gewalt und Glaube“) geritten hat, eine solche Schrift vorzulegen? „Alles Unsinn“, urteilt der Bochumer Exeget Professor Thomas Söding über das Buch. Und das ist noch ein mildes Urteil. cm