Im Sumpf von Havanna

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Ein Privatdetektiv sucht im Dickicht dubioser Kunsthändler nach einer gestohlenen Madonnenstatue. Ein klassischer Krimi? Nicht bei Leonardo Padura. Der kubanische Autor erzählt viel mehr: Er lässt seinen Ex-Polizisten Mario Conde versinken im Elend der Slums von Havanna, im Sumpf geplatzter sozialistischer Träume und einem Netz von Korruption. Hass auf Homosexuelle, gnadenlose soziale Ungerechtigkeit und schockierende Armut malen ein trauriges Bild von Paduras Heimat. Zusätzlich baut er eine Menge Historisches ein: Detailverliebt verfolgt er die Geschichte seiner schwarzen Madonna über Jahrhunderte hinweg. Das bremst die Spannung, die man bei einem klassischen Krimi erwarten würde. Aber genau das ist er ja nicht. mbl

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