Die Briten und Europa – das Thema hat zurzeit Konjunktur. Brendan Simms, in Cambridge Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen, schlägt dabei den großen Bogen. Er blickt auf „Tausend Jahre Konflikt und Kooperation“. Seine Auffassung formuliert er zu Beginn seines Buchs klar: „Meiner Ansicht nach ist die Geschichte Englands und später Großbritanniens vornehmlich eine kontinentale Geschichte.“ Die Beziehungen zur „weiten Welt außerhalb Europas“ seien weit weniger wichtig gewesen. Großbritannien sei über die Jahrhunderte die herausragende Ordnungsmacht in Europa gewesen. Was die aktuellen Entwicklungen angeht, so gibt er Einblick in die britische Gedankenwelt, die letztlich zum Brexit führte. Einige Thesen, etwa wie das Vereinigte Königreich sei die „letzte europäische Großmacht“ oder die EU „aufdringlich“, klingen aus deutscher Sicht befremdlich. sp