Der Nacken einer Kellnerin

von Redaktion

Hervorragend (((((

Xaver Bayer beweist mit seinem neuen Kurzprosaband erneut, dass er eine der interessantesten Stimmen der österreichischen Literaturszene ist. In 69 Texten, die nie länger als drei Seiten sind, streift er durch den Alltag, durch den oft absurden Wildwuchs der Gegenwart. Dabei dienen ihm kleine Beobachtungen wie der tätowierte Schlüssel auf dem Nacken einer Kellnerin, der leere Parfumflacon in einer Umzugskiste oder die herabgezogenen Rollbalken eines stillgelegten Landgasthofs als Anlass für poetische Reflexionen, die nicht selten ins Traumhafte gehen. Bayers präzise, dichte Sprache und sein schwarzer Humor machen es möglich, dass man in dem driftenden Beobachter, Denker und Hinterfrager, der der Erzähler ist, immer wieder sich selbst zu erkennen vermag. „Wildpark“ ist ein Buch, dem man weitaus mehr Leser wünscht, als sie heutzutage üblicherweise mit Kurzprosa zu erreichen sind. mei

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