Asterix, Obelix und die Frauen – ein schwieriges Thema. Die erotisch verklemmt wirkenden Helden sind auch mit 60 notorische Junggesellen. Wobei: Es gab und gibt sie, die Frauen, die die gallische Männerwirtschaft aufmischen. Ein Überblick:
Kleopatra: 1965 in „Asterix und Kleopatra“ die erste weibliche Heldin. Sie will Cäsar mit dem Bau eines gewaltigen Palastes beweisen, was ihre Ägypter draufhaben. Weil Architekt Numerobis aber nur Bruchbuden zustande bringt, soll Druide Miraculix helfen. Fazit der Gallier in Sachen Kleopatra: schwieriger Charakter. Aber diese Nase!
Falbala: Also doch Erotik – ein bisschen! In „Asterix als Legionär“ (1967) ist Obelix hoffnungslos verliebt in die gallische Pracht-Blondine mit Helene-Fischer-Optik. Mehr als verwirrte „Wkrstksft“-Sprechblasen bringt der entflammte Hinkelsteinhändler nicht mehr zustande. Trotzdem bricht er mit Asterix auf, um den von den Römern verschleppten Falbala-Verlobten Tragicomix zu retten.
Gutemine: Als Gattin von Majestix ab dem „Kampf der Häuptlinge“ (1966) die wahre Dorfchefin. „Minchen“ träumt von einem besseren Leben in Lutetia, sitzt mit ihrem eher schlichten Ehemann „Schnäuzelchen“ aber im Dorf fest. Gutemine wirkt emanzipiert, einen Beruf übt sie – wie fast alle Gallierinnen – aber nicht aus.
Maestria: Die Bardin und Erzieherin soll in „Asterix und Maestria“ (1991) die Moderne ins Dorf bringen. Die Damen, oh Schreck, beginnen, Hosen zu tragen und starten den Gesprächskreis „Die befreite Gallierin“. Doch Mini-Macho Asterix ohrfeigt Maestria, und der feministische Aufstand scheitert.
Latraviata: In Albert Uderzos eher schlichtem „Asterix und Latraviata“ von 2001 taucht die römische Star-Schauspielerin Latraviata verkleidet als Falbala im Dorf auf, um den Galliern das Schwert und den Helm des Pompejus abzuluchsen. In Sachen Frauen besonders interessant: Wir lernen Praline und Popeline kennen, die Mütter von Asterix und Obelix. JÖRG HEINRICH