Kantige Klänge

von Redaktion

Hervorragend (((((

Man kann dem Münchner Winter & Winter Label nur danken, dass es sich trotz aller rückläufigen Zahlen im CD-Handel immer noch nicht nehmen lässt, wichtige Werke der Neuen Musik zu veröffentlichen, obwohl diese nur bei einem kleinen Publikum auf Interesse stoßen werden. Wie die 1947 bis 1952 entstandenen Klavierstücke aus dem schmalen Werk des Avantgardisten Jean Barraqué (1928-1973). Bis auf die Nachempfindung des Vorspiels zum dritten Akt von Wagners „Tristan und Isolde“ folgt Barraqué den Regeln der seriellen Musik und schafft kantige, expressive Klanggebilde. Den Weg, den etwa Anton von Webern vorausgegangen ist, treibt der Messiaen-Schüler in noch höhere Abstraktion. Es ist nicht unanstrengend, sich dieser Musik zu widmen. Wer sich auf die Reise begibt, wird jedoch, auch aufgrund der virtuosen Interpretation durch Jean-Pierre Collot, belohnt.  mei

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