Claudia Pichler, mehr davon!

von Redaktion

Eines vorab: Es ist kein Polt-Verschnitt, was Claudia Pichler in ihrem ersten Solokabarettprogramm auf die Bühne bringt, sondern ein höchst eigenständiges Werk. Doch mit dem großen Vorbild verbindet die Aubingerin, die über „Fremdheit bei Gerhard Polt“ promoviert hat, die Liebe zur Mundart und die Gabe zur genauen Beobachtung. Der maulfaule Vater, der Kleinkrieg im Kleingarten, der in ein Wettrüsten mit Gabionen mündet, die kleinen Abgründe hinter der braven Kulisse von Aubing, der „Schwarte vom Münchner Speckgürtel“ – Pichler reduziert sich und die Randfiguren ihrer scheinbar unbedarft-harmlosen Erzählungen zu Typen, wie sie authentischer kaum sein könnten. Und im Dialekt, ihrer „Inselbegabung“, kommen auch die schrägsten Typen charmant daher. Aufgelockert durch launige Lieder und Instrumental-Einlagen, ließ Pichlers Auftritt am Mittwochabend auf der Münchner Iberl-Bühne nur einen Wunsch offen: mehr davon!  ps

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