Die US-Popkultur betreibt gerade eine Art Exorzismus. Sie beschwört wieder den alten Dämon Charles Manson. Doch sie verhandelt ihn neu, als Randfigur. Der Film „Charlie says“ stellt wie schon Finchers „Mindhunter“ und Tarantinos „Once upon a Time…“ Manson nicht als Anti-Helden ins Zentrum. Er macht den Tate-Massenmord von 1969 nicht zum schaulüsternen Höhepunkt. Regisseurin Mary Harron, seit „American Psycho“ erfahren in soziopathischen Narzissten, interessiert sich fürs Danach. Sie folgt der Anthropologin Karlene Faith (Merritt Wever) ins Gefängnis zu drei der Täterinnen. Mehr Psychodrama als Genre-Grusel: Sie fragt, weshalb sich die Frauen von dem verhinderten Musiker so hirnwaschen ließen. Und folgt dem Weg zurück zum Selbst – was aber verlangt, Schuld anzuerkennen. wil