Erst wenn’s menschelt, wird die Historie greifbar. Für nachfolgende Generationen dürfte der Zweite Weltkrieg also eine Mischung aus „Dunkirk“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“ sein. Und die DDR-Vergangenheit irgendwas zwischen „Weißensee“ und „Das Leben der Anderen“ – oder aktuell „Der Preis der Freiheit“. Zum Jahrestag des Mauerfalls präsentierte das ZDF den Dreiteiler, der munter die jüngere Geschichte zu einer sehr westdeutschen Variante zusammenpanschte. Im Mittelpunkt des sepiafarbenen Dramas stehen die Schwestern Margot (Barbara Auer), Lotte (Nadja Uhl) und Ina (Nicolette Krebitz). Michael Krummenacher bemühte sich um nötige Distanz und inszenierte einen immerhin gut gespielten Tränendrüsen-Schmachtfetzen, der ein Wirtschaftskrimi sein will. ulf