„Brahmsliebe“

von Redaktion

„Lieben Sie Brahms?“ war die brennende Frage, die im gleichnamigen Filmklassiker Anthony Perkins und Ingrid Bergman beschäftigte. Bei Kevin John Edusei (Foto: Marco Borggreve) ist sie nahezu überflüssig, nachdem man ihn im Herkulessaal mit der Sinfonie Nr. 4 des Komponisten erleben durfte. Legte er am Pult der Symphoniker doch eine detailversessene, aber dennoch nie belehrend wirkende Lesart des Klassikers vor. Wobei man erneut die wagemutige Programmpolitik des Orchesters loben muss, welche auch diesen Abend wieder einmal aus der Masse des Münchner Konzertangebots heraushob. Durfte man doch zu Beginn drei Walzer von Wolfgang Rihm erleben, die neben Strauß, Strauss und Sibelius auch Brahms Tribut zollten. Und selbst wenn man hier das Motto „Brahmsliebe“ vorangestellt hatte, war es gleichzeitig eine mindestens so leidenschaftliche Liebeserklärung an Victor Herbert, dessen hoch virtuoses und leider viel zu selten gespieltes Cellokonzert Nr. 2 von Maximilian Hornung einfach fulminant interpretiert wurde. TOBIAS HELL

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