THEATER Ein Juwel

von Redaktion

„Die Bühne hat keine Tiefe“, so Prinzipalin Annette Spola, die Bretter abschreitend. Pure Ironie, mit ihrem Kobold-Charme so leicht hingeweht. Denn was in 50 Jahren auf ihrer Münchner TamS-Bühne zu sehen war, hat(te) mehr als Tiefe. Es lehrt uns ein intensiveres Sehen/Verstehen von Theater hinter dem Theater als fertigem Produkt. Das TamS zeigt die Suche, die Lust am (Er-)Finden, an der Unlogik des Komischen. Es erlaubt sich, ungeschliffen zu sein, sich auch mal zu (ver-)irren. Diese Jubiläums-„Revue des Scheiterns“, getextet, inszeniert, gespielt und getanzt von Spola, TamS-Co-Leiter Lorenz Seib, 14 Darstellern plus Helferteam, verdichtet das Wesen des Hauses. Zu Beginn vielleicht inspiriert von Karl Valentin, hat es eine ganz eigene Form geschaffen, die zwischen Komödiantik und ernstem Realitätssinn wunderbar leicht abhebt auf eine poetische Ebene. Das TamS – ein München-Juwel. Weitere Vorstellungen bis 15. Februar; Karten: 089/34 58 90. MALVE GRADINGER

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