Je älter man wird, je mehr Musik man kennt, desto rarer werden diese Glücksmomente, die einen überfallen, wenn man zum ersten Mal einen offensichtlichen Hit hört. Ein unwiderstehlicher Refrain, ein harmonischer Kniff – und schon ist er da, dieser Kick, der einen eigentlich erst nach neuer Musik suchen lässt und der doch so selten ist. Das mit einem Grammy ausgezeichnete Debüt von La Roux alias Elly Jackson verhalf einem 2009 gleich zu mehreren solcher Kicks. Jetzt ist ihr Drittwerk „Supervision“ erschienen, und spätestes als im Song „Automatic Driver“ diese synkopierte Funk-Gitarre einsetzt, hat sie einen wieder erwischt. Im Grunde macht La Roux hier immer das Gleiche, sie mischt Prince (circa 1980) und Madonna (circa 1984) mit zeitgeistigem Elektropop (der also klingt wie Elektropop circa 1987). Das mag man kritisieren, aber warum? Besser wurde Pop nicht. La Roux kriegt einen vielleicht nicht mit jedem Song – aber ihr Album ist durchgehend unterhaltsam. lö
Hörenswert ((((;