Wanda hat Amore gemacht

von Redaktion

Die Austro-Rocker begeistern in der ausverkauften Olympiahalle

Immer wieder breitet er die Arme aus und reißt sie im Takt in die Luft. Mehr davon, mehr Applaus, mehr Liebe, fordert Marco Fitzthum. Der Sänger und Frontmann von Wanda will Amore. Und die holt er sich an diesem frühlingshaft milden Samstagabend vom Publikum in der nahezu ausverkauften Olympiahalle. „Schatzi München“, ruft er anerkennend, wenn der aufbrandende Applaus ein befriedigendes Maß erreicht hat. Es ist ein Flirt, ein Anbandeln, und das beherrscht Fitzthum perfekt.

Die Liebe ist der rote Faden, der sich durch die Songs von Wanda zieht. Eigentlich logisch bei einer Band, die sich nach der bekanntesten Zuhälterin Wiens benannt hat. Mit ihrem vierten Album „Ciao“ touren die Austro-Rocker derzeit durch die Lande. Und spielen in München ein Konzert, das erfreulich aufs Wesentliche reduziert ist. Das ist ja das Bemerkenswerte an Wanda: Wo andere viel Licht, viel Effekt, viel Show einsetzen, reicht ihnen die Musik. Und ihr charmanter Frontmann. „Mia sauffn vui weniger als früher“, sagt der dann irgendwann entschuldigend, „drum san die Zwischenansagen vui schlechter.“ Wohl wissend, dass sie freilich trotzdem unterhalten. Davon abgesehen machen Wanda auch musikalisch alles richtig.

Und während sie zwei Stunden lang den Bogen vom Opener „Bussi Baby“ zur Zugabe „1, 2, 3, 4“ spannen, bringen sie noch einen echten Moment fürs Herz unter. Als Fitzthum „0043“ anstimmt, glimmen langsam aber stetig Handylichter und Feuerzeuge auf, bis die Halle in ein riesiges Lichtermeer getaucht ist. Hinterher stehen sie staunend da und applaudieren ihrem Publikum.

Die Münchner, das ist bekannt, lassen sich nicht leicht um den Finger wickeln. Die Münchner sind ein anspruchsvolles Publikum. Aber am Ende bekommt Marco Fitzthum eben doch, was er will: viel Amore. Korrekt müsste es im Hit „Bologna“ heißen: „Wanda hat in München Amore gemacht. Amore meine Stadt!“ KATHRIN BRACK

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