Namhafte Autoren des Rowohlt-Verlags haben das Hamburger Haus aufgefordert, auf die Veröffentlichung der umstrittenen Memoiren des Filmemachers Woody Allen zu verzichten. „Wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Rowohlt-Verlags, die Autobiografie von Woody Allen zu veröffentlichen“, teilten 15 Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit. Zu den Unterzeichnenden gehören Sascha Lobo, Kathrin Passig, Margarete Stokowski, Giulia Becker, Kirsten Fuchs, Till Raether und Sven Stricker. „Das Buch eines Mannes, der sich nie überzeugend mit den Vorwürfen seiner Tochter auseinandergesetzt hat und der öffentliche Auseinandersetzungen über sexuelle Gewalt als Hexenjagd heruntergespielt hat, sollte keinen Platz in einem Verlag haben, für den wir gerne und mit großem Engagement schreiben“, heißt es in dem offenen Brief weiter. Kritisiert wird unter anderem, dass „nach gängiger Praxis“ die Fakten des Buches wahrscheinlich nicht vor Veröffentlichung geprüft wurden – das sei „unethisch“ und zeige „einen Mangel an Interesse für die Belange der Opfer sexueller Übergriffe“. Der US-Verlag Hachette hat nach scharfen Protesten von Mitarbeitern und aus der Familie Allens dessen Biografie inzwischen aus dem Programm genommen. Bei Rowohlt ist „unklar, ob wir den Erscheinungstermin 7. April werden halten können“, teilte eine Sprecherin mit. Der US-Verlag habe die Rechte an Woody Allen zurückgegeben. „Daher klären wir derzeit – wie die anderen europäischen Verlage – die Rechtelage.“
Da sich der Schauspieler Thomas Reisinger kurzfristig einer Operation unterziehen musste, hat Christoph Franken die Rolle des Otto in Franz Xaver Kroetz’ „Der Drang“ übernommen. Lydia Steiers Inszenierung hat am Donnerstag Premiere im Marstall. Da Franken aber auch im „Amphitryon“ des Bayerischen Staatsschauspiels mitwirkt, muss die für Donnerstag angekündigte Vorstellung im Residenztheater ersatzlos entfallen. Für das Abonnement gibt es einen neuen Aufruf, erworbene Karten werden umgetauscht oder erstattet. Die nächste Vorstellung von „Amphitryon“ steht am 30. März auf dem Spielplan.
Nun ist es offiziell: Die Salzburger Osterfestspiele zeigen 2021 Puccinis „Turandot“ mit Christian Thielemann am Pult und Anna Netrebko in der Titelrolle. Nach Angaben des Festivals ist dies das eigentliche Rollendebüt der Diva – in München hatte sie vor ein paar Wochen nur die verkürzte Urfassung gesungen. Ihr Mann Yusif Eyvazov übernimmt den Calaf. Yona Kim inszeniert. Zugleich sind dies die letzten Festspiele in der Verantwortung von Thielemann und Intendant Peter Ruzicka. Danach müssen sie mit der Staatskapelle Dresden Salzburg verlassen, Alleinverantwortlicher ist dann Nikolaus Bachler, Noch-Intendant der Bayerischen Staatsoper.