Fast drei Stunden sendete die Bayerische Staatsoper am vergangenen Montag im Internet ihr Akademiekonzert. Und auch heute erwartet Computernutzer wieder ein weit gespreiztes Programm: Ab 20.15 Uhr spielen Mitglieder des Staatsorchesters Rachmaninows „Trio élégique“. Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller und Bariton Michael Nagy singen Lieder von Strauss und Wolf. Und sogar Mitglieder des Staatsballetts sind beteiligt. Sie tanzen Teile aus der „Kameliendame“ in der Choreografie John Neumeiers sowie den finalen Pas de deux aus „Der Widerspenstigen Zähmung“ von John Cranko – aus Sicherheitsgründen nicht zu Orchesterklängen, sondern vom Klavier begleitet (www.statsoper.de).
Etwas länger hat es gedauert, bis das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf die Ausnahmesituation reagiert hat – was angesichts einer bestens ausgestatteten Sendeanstalt etwas verwundert. So werden auf der Webseite nun Konzerte aus der Mediathek angeboten, zum Beispiel Beethovens fünftes Klavierkonzert mit Daniel Barenboim und dem kürzlich gestorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons oder Beethovens Violinkonzert mit Anne-Sophie Mutter. Amüsant sind die kleinen Videos, die in den Wohnungen der Musiker entstanden sind. Cellist Lionel Cottet spielt zur Orchesterkonserve Wotans Abschied aus Wagners „Walküre“, Posaunist Lukas Gassner mit sich im Quartett das „Ave Maria“ aus Verdis „Otello“. Sketchreife beweist Harfenistin Magdalena Hoffmann, die während Holsts „Planeten“ in verschiedenen häuslichen Situationen, (darunter auf der Toilette) die Takte zählt, bis sie endlich dran ist. Die Videos gibt es auf Facebook und auf Instagram, können aber auch unter www.br-so.de angeklickt werden. th