Wir armen (Stadt-)Neurotiker!

von Redaktion

Sehenswert ((((;

Darf man Kunst eines so Umstrittenen wie Regisseur Woody Allen genießen? Warum nicht, solange

das Werk an sich moralisch nicht verwerflich ist. Der 84-jährige Allen, dem seine Stieftochter sexuelle Übergriffe vorwirft, hält in „A rainy Day in New York“ der männerdominierten, Eitelkeiten unterworfenen Filmwelt gelungen den Spiegel vor. Im Zentrum ein Mädel vom amerikanischen Lande, Ashleigh (entzückend: Elle Fanning), und ihr Freund Gatsby (Timothée Chalamet), der sie für ein Liebeswochenende in seine Heimat New York mitnimmt. Dort schlittert Ashleigh in das Umfeld von Hollywood-Schaffenden – und findet sich wieder als Kummerkasten, als Muse, als One-Night-Stand mehrerer unausgeglichener Studio-Fuzzis. Gatsby tut sich derweil entsetzlich selbst leid. So nimmt Allen einen Grundton wieder auf, der sich durch sein ganzes Werk zieht: Wir armen, übersättigten (Stadt-)Neurotiker! Leider keine DVD-Extras. kjk

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