Dokumentarfilmer dürfen niemals in das von ihnen festgehaltene Geschehen eingreifen, heißt es. Für Michael Kranz unmöglich. Vor Jahren sah er eine Dokumentation über Zwangsprostitution in Bangladesch. Die Erinnerung an eine 15-Jährige, die darin von ihrem Schicksal erzählte, ließ ihn nicht los. „Warum sehe ich mir Leid an und lasse mich berühren, obwohl mir klar ist, dass ich nichts machen kann? Was soll ich machen? Abschalten? Abstumpfen? Das Mädchen in Bangladesch suchen und schauen, ob ich helfen kann?“, fragt Kranz in „Was tun“. Er pfiff auf alle Regeln und tat’s: reiste nach Bangladesch und suchte nach der Frau. Auf dieser Reise hat er von vielen Schicksalen erfahren. Und etwas bewegt in dem Land. Davon erzählt sein Film. So platt das klingt: Er ist der Beweis, dass jeder die Macht hat, etwas zu verändern. Und dass im Kino eine Kraft liegt, die man nicht unterschätzen sollte (bis 24. Mai unter dokfest-muenchen.de). kjk