Er baute Elektro-„Schock“-Motoren in Kinosessel. Ließ Skelette durch den Saal fliegen. Bot Lebensversicherungen gegen Angsttod: William Castle ist der große Jahrmarktschreier der Filmgeschichte. Und „Das alte finstere Haus“ (1963) gewiss eines seiner gediegensten, mildesten Werke. Nun ist es in schöner Mediabook-Ausgabe in der verdienstvollen Castle-Edition bei Koch erschienen. Die Gruselkomödie um eine bizarre Erbgemeinschaft im Titel-Gemäuer ist ein sehr freies Remake des Boris Karloff/James Whale-Klassikers. Mit wunderbarem Charakter-Ensemble, allen famos voran Robert Morley. Entstanden ist der Film in Zusammenarbeit mit den legendären Hammer-Studios. Charles Addams, Schöpfer der „Addams Family“, zeichnete den Vorspann. Der Film beweist, dass Castle nicht bloß Meister des Verkaufens war, sondern durchaus amüsant und flüssig inszenieren konnte. Perfekt für einen verregneten Nachmittag zu englischem Tee. wil