Den Begriff Lügenbaron, unter dem er heute bekannt ist, schätzte der Freiherr von Münchhausen überhaupt nicht – eher sah er sich als fantasievollen Fabulierer. Tatsächlich stammen viele Geschichten, die wir mit ihm verbinden, etwa der Ritt auf der Kanonenkugel, gar nicht von ihm, sondern wurden in späteren Publikationen hinzugefügt. Anlässlich des 300. Geburtstags ihres berühmten Vorfahren hat die Journalistin Anna von Münchhausen („Die Zeit“) ein unterhaltsames Büchlein veröffentlicht, in dem sie in einer bunten Mischung Informationen und Anekdoten über den Geschichtenerzähler aufbereitet. Dafür hat sie mit leidenschaftlichen Münchhausen-Forschern gesprochen, mit Museumsdirektoren – und nicht zuletzt mit der eigenen Verwandtschaft. sp