Aladdin im Münchner Nationaltheater: Philipp Büttner beim „Freien Sonntag“

von Redaktion

Man glaubt es Philipp Büttner aufs Wort, wenn er bei seinem Auftritt im Nationaltheater offen zugibt, dass er während des Studiums nie damit gerechnet hätte, einmal selbst auf dieser Bühne zu stehen. Denn beim Absolventen der Theaterakademie August Everding, der zuletzt als Titelheld von Disneys „Aladdin“ in Hamburg und Stuttgart Erfolge feierte, schlug das Herz schon immer fürs Genre Musical. Die pandemiebedingten Sonderkonzerte der Staatsoper machten es mit ihren Blicken über den Tellerrand aber dennoch möglich, dass Büttner sich nun als einer der ersten Vertreter seiner Zunft hier mit einem Soloprogramm präsentieren durfte.

Ein stimmiger Abend, der persönliche Lieblingslieder mit Einblicken in das Leben eines freiberuflich tätigen Musicaldarstellers verband: Geschichten von geglückten und weniger geglückten Auditions, von erreichten Etappenzielen, aber auch von Traumrollen, die womöglich Träume bleiben. Das alles sogar mit indirektem Bezug zur Oper. Handelt es sich bei der vorgestellten „Miss Saigon“ doch um eine modernisierte „Madama Butterfly“, während „Jesus Christ Superstar“ sich selbstbewusst Rock-Oper nennt. Große Gefühle gab es ebenfalls beim pathetisch donnernden Titelsong aus „Martin Guerre“ und dem nicht weniger beseelt vorgetragenen „You will be found“ aus dem aktuellen Broadway-Hit „Dear Evan Hansen“. Selbst wenn Komponisten wie Jason Robert Brown oder Stephen Flaherty so schnell wohl nicht mehr in diesem Haus erklingen – ein lohnendes Experiment war es in jedem Fall.  he

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