Da hatten sich zwei gefunden: Sowohl Iggy Pop als auch David Bowie kamen Mitte der Siebzigerjahre auf dem kokaingeschädigten Zahnfleisch daher. Ersterer hatte mit den Stooges drei Alben lang den Punk vorweggenommen und lungerte ziellos rum. Letzterer war durchaus auf der Höhe seines Erfolgs, aber erschöpft. Bowie überredete seinen Freund zur Zusammenarbeit – das Resultat waren die Alben „The Idiot“ und „Lust for Life“ (beide 1977 erschienen), die das Herzstück von Iggy Pops Solokarriere bilden und Bowies berühmte „Berlin-Trilogie“ flankieren. Jetzt sind sie, angereichert mit Konzertmitschnitten, wiederveröffentlicht worden – und klingen heute immer noch frisch. Iggy bezeichnete „The Idiot“ einmal als Mischung zwischen James Brown und Kraftwerk. Tatsächlich nehmen „Nightclubbing“, „Sister Midnight“ und „China Girl“ in ihrer Kargheit und stählernen Kälte den Postpunk vorweg. „Lust for Life“ ist rockiger, mit „The Passenger“, dem größten Hit des wilden Mannes. lö