Es war ein Spagat zwischen intimem Americana-Songwriting und stadiontauglichem Westcoast-Folkrock, den das norddeutsche Quartett um Sänger, Gitarrist und Autor Jörn Schlüter auf dem Vorgängeralbum „Everybody knows something good“ (2017) vollzog. Auf der aktuellen Scheibe „Oxygen will flow“ schalten sie ein paar Gänge runter und beweisen, was der Vorgänger vermuten ließ: Mit weniger „Stadion“ im Sound kommt die wahre Schönheit dieser feinen Americana-Konzentrate besser zur Geltung. Mehr noch: Statt auf das Instrumentarium einer Rock-Kapelle zurückzugreifen, lassen Someday Jacob diesmal beizeiten Horn- und Geigenwolken aufziehen. Der Horizont bleibt weit, nur dass die liebevoll arrangierten Folk-Perlen nun in Richtung Kammer-Pop schielen. Der Vergleich zum Werk von Songwriter-Legende James Taylor drängt sich ebenso auf wie der Querverweis auf den Canyon-Folk der Siebziger. cu