Drei Witwen treffen sich an den Gräbern ihrer verstorbenen Ehemänner. Die über 80-jährige Ziva Schlott ist eine resolute Kunstprofessorin. Lore Müller-Kilian, exzentrische Witwe eines Industriellen, verschiebt seit Jahren ihren 70. Geburtstag. Karline Regenbein, die Jüngste von ihnen, ist Künstlerin. Doch eine weitere Person am Nachbargrab elektrisiert das Trio: Der Galerist Eduard Wettengel, ein Mittfünfziger, wird zum Objekt der Begierde der Frauen. Das kann nur schiefgehen. Kerstin Hensels Novelle „Regenbeins Farben“ erzählt mit feiner Ironie von Frühlingsgefühlen im fortgeschrittenen Alter. Nach und nach breitet sie die Lebensgeschichten der Frauen aus, schildert ihre enttäuschten Hoffnungen und lebendigen Sehnsüchte. Das ist traurig, skurril, immer aber in einer fantasievollen Sprache erzählt und mit Respekt vor ihren Protagonistinnen. sp