Dave Eggers, seit „The Circle“ einer der populärsten US-Autoren, nimmt sich gern gesellschaftliche Krisen vor. Nach seiner Trump-Satire „Der größte Kapitän aller Zeiten“ geht er in „Die Parade“ hart mit der internationalen Entwicklungshilfe ins Gericht. Zwei Mitarbeiter einer Baugesellschaft werden in eine Bürgerkriegsregion beordert, um eine Tausende von Kilometern lange Straße zu asphaltieren. Der eine ist ein Technokrat, der sich durch nichts von der Planerfüllung abbringen lässt, während der andere einen Blick auf die Umgebung riskiert und gewisse Abenteuerlust aufbringt. Eggers wendet sich gegen die Entwicklungshilfe mit ihrer perfekten Technologie, die für ein Projekt mal locker von der Ersten in die Dritte Welt geflogen wird. Doch da er die Handlung seiner unbestreitbar wichtigen Aussage unterordnet, passiert zu wenig, um jenseits berechtigter Kritik interessant zu sein. ulf