Dichter Lenski träumt von Lohengrin und vom Rosenkavalier, zwischendurch ringt Tosca mit Scarpia, damit alles in einen Ausschnitt aus „Schwanensee“ mündet: Da kommt viel zusammen. Eine krause Schlagerparade? Nicht ganz. „Schwanenflug – Oper von grandioser Ungleichheit“ ist ein Pasticcio (Pastete), wie es schon im Barock gepflegt wurde. Zugleich ist es Frucht eines Weiterbildungsprojekts, das vom Werkmünchen verantwortet wird.
Die Organisation ist Anlaufstelle für Darstellerinnen und Darsteller, ob aus Oper, Schauspiel oder Tanz, sowie Bühnenbildner oder Dramaturgen, die Neulinge sind in der Szene, die sich weiterbilden wollen oder die „während einer Phase der nicht regulären Beschäftigung“ weiter tätig sein wollen, wie es das Werkmünchen auf der Webseite formuliert.
Eine Zusatz- und Weiterbildungsmaßnahme also, die zugeschnitten wird auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Was im konkreten Fall heißt: Wer Octavian oder Ortrud, Isolde oder Chrysothemis, Cavaradossi oder Lohengrin singen möchte, der kann sich hier ausprobieren. Nicht nur vor einem „normalen“ Publikum, sondern auch vor Agenten oder Vertretern von Opernhäusern. Zwei Programme werden gerade erarbeitet und am 4. und 5. August im Großen Saal des Akademischen Gesangvereins (Ledererstraße 5) aufgeführt. Es inszeniert Kristina Wuss, die nicht nur fürs Werkmünchen tätig ist, sondern als freie Regisseurin schon viele ungewöhnliche Projekte betreut hat.
„Wir sind bundesweit das einzige Wünsch-dir-was-Projekt“, sagt sie. Was bedeutet: Bis kurz vor Toresschluss muss sie Wünsche der Sängerinnen und Sänger einarbeiten. Auch deshalb die zwei verschiedenen Programme. „Wahnsinnig arbeitsaufwendig“ sei dies und die Vorbereitungszeit „kriminell kurz“. Doch zugleich spürt man, wie diese Spontaneität, diese Flexibilität auch Spaß macht. „Bei uns kann man sich Versuch und Irrtum eben noch leisten.“
Karten
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