von Redaktion

Sehenswert ((((;

In den Nachwende-Wirren der frühen Neunzigerjahre verschwinden in Mecklenburg-Vorpommern einige Mädchen. Alle wollten nach Berlin, keine meldete sich je wieder zu Hause. Das ungleiche Ost-West-Ermittlerteam (Felix Kramer und Trystan Pütter) beginnt mit einer mühsamen Spurensuche. Regisseur Christian Alvart hat für seinen düsteren, atmosphärisch sehr dicht erzählten Thriller das spanische Kinodrama „La isla minima – Mörderland“ von Alberto Rodriguez neu arrangiert. Die Grundidee, die gesellschaftlichen Auflösungstendenzen einer zu Ende gehenden Epoche parallel zur Krimihandlung herauszustellen, hat Alvart vom sonnenverdörrten Andalusien sehr geschickt ins neblig-graue Mecklenburg übertragen. Ging es bei Rodriguez um die Ära unmittelbar nach Franco, beobachtet man hier die letzten Zuckungen einer zu Grabe getragenen DDR – spannende Mordserie inklusive.  ulf

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