Die Krimis der US-Autorin Karin Slaughter waren von Anfang an irgendwie extrem. Extrem spannend, extrem elegant komponiert und extrem genau in der Ausformung ihrer Hauptfiguren, aber auch extrem brutal und absolut nichts für Zartbesaitete. Doch trotz aller Grausamkeiten, die in den Büchern rund um die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und den Ermittler Will Trent detailliert aufscheinen, geht es Slaughter, die wirklich so heißt, in erster Linie um die Gefühle vor, während und nach der Tat – des Täters wie auch der Ermittler. Die Handlung von „Die verstummte Frau“ beginnt gewohnt rasant, und von der ersten Seite an ist man mitten drin in diesem intelligent geschachtelten Fall. Die Mordserie eines durchgeknallten Frauenmörders aufzuklären, ist mittlerweile längst Konfektionsware in diesem Genre. Slaughters Gedanken dazu sind es nicht. ulf