von Redaktion

Hervorragend (((((

Am 29. August jährte sich der Geburtstag von Charlie Parker zum 100. Mal. Wenige Tage zuvor hat der junge Altsaxofonist Immanuel Wilkins ein Debüt vorgelegt, das geradezu exemplarisch zeigt, wie man das vom Bebop-Gründervater geschaffene Modern-Jazz-Vokabular zu einer zeitgemäßen Sprache für die Gegenwart weiterentwickelt. Wilkins besitzt einen kraftvollen, dabei modulationsfähigen Ton, mit dem er ein Quartett ähnlich vielversprechender junger Künstler durch zehn Eigenkompositionen lotst. Aus der souveränen Beherrschung harmonischer und rhythmischer Vertracktheiten formuliert Wilkins selbstbewusst seine eigenwillige Version des Jazz-Kontinuums von der Tradition über die Avantgarde zur Postmoderne. Das ergibt einen gut einstündigen mitreißenden Fluss, dynamisch, pulsierend, so wendungs- wie nuancenreich, der einen gespannt auf der Stuhlkante hält. Ein fulminanteres Debüt hat es, zumindest im Jazz, lange nicht gegeben.  run

Artikel 6 von 11