Seit dieser Woche sitzt er als Musikdirektor der Wiener Staatsoper an einer Schaltstelle des Musikmarkts. Wobei: Das tat Philippe Jordan schon vorher, an der Pariser Oper und als Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Zeit für eine Autobiografie? Fast immer war der heute 45-Jährige der Jüngste in seinen Ämtern. In seinem Buch gibt sich der Schweizer als Verfechter der klassischen Kapellmeister-Laufbahn, die ihn nach oben brachte, vor allem aber huldigt „Der Klang der Stille“ dem Handwerk. Das ist erfreulich, weil in der Musikwahrnehmung viel zu oft der Fetisch „Interpretation“ umtanzt wird. Jordan ist offen, was seine künstlerischen Fehler und seine Lernkurve betrifft. Dass er stets seinen Vater, den Dirigenten Armin Jordan, im übertragenen Sinne gesucht habe, ist eine der wenigen persönlichen Einlassungen. Ansonsten gibt es fast nichts Privates – was die Sache doch arg glatt macht. th