Alles andere als organisch und doch nicht digital-gekühlt kommt Nils Wülkers Trilogie-Abschluss „Go“ daher. Mit „Up“ (2015) begann der in Bonn geborene Trompeter, Komponist und Produzent dieses bemerkenswerte Projekt, dessen zweiter Teil „On“ (2017) einen Höhepunkt seiner gesamten Diskografie darstellt. Dass „Go“ nun klingt, wie es klingt, ist auch der Corona-Pandemie geschuldet. Mangels der Möglichkeit, Musiker zur Unterstützung ins Studio zu bitten, überlegte sich der Wahl-Münchner, wie er mit einem Nicht-Harmonie-Instrument Klanglandschaften generieren könnte. So schichtete er mit Trompete und allerlei elektronischen Helferlein kiloweise Klangspuren. Das Ergebnis ist weniger Rhythmus-orientiert als „On“ und deutlich weniger poppig als „Up“. Es bewegt sich oft an der Grenze zu Ambient, streift Acid-Jazz und verblüfft mit einer Klangästhetik, die an eine moderne Version von Siebziger-Jahre-Filmsoundtracks erinnert. cu