Wenn ein Superstar eine Platte veröffentlicht, die nur seinen Namen als Titel trägt – dann geht es ums Große und Ganze. So ist das auch bei „Alicia“, dem siebten Studioalbum der famosen New Yorker Soul- und R&B-Stimme Alicia Keys. Auf dem Cover zeigt sich die 39-Jährige von vier Seiten. Die Botschaft: Hier gibt es die ganze Alicia zu hören, mit all ihren Facetten: von der klassischen Keys-Pianoballade („You save me“) über das jazzige „Jill Scott“ bis zum herausragenden Funk-Feger „Time Machine“ mit Jacko-Basslauf. Ed Sheeran liefert mit „Underdog“ gewohnt plätschernden Gitarrenpop zu. Textlich kümmert sich Keys um die Wunden, die ihrem Land zuletzt geschlagen wurden: Polizeigewalt („Perfect Way to die“) und Corona-Helden in Krankenhäusern („Good Job“). Politik und Persönliches – die Keys will viel auf dem (über-) ambitionierten Album, schafft auch viel. Ein wenig Leichtigkeit hätte nicht schaden können. jh