von Redaktion

Hervorragend (((((

Die Ausschnitte von Fontanes Kriegstagebüchern beschränken sich in dieser rund einstündigen Aufnahme von 1998 für den SR auf die Ereignisse rund um das Saarbrücker Gebiet aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Sie enthalten nichts Persönliches, sondern zeigen eher allgemein narrative Strukturen, die den künftigen dramatischen Erzähler und Romancier schon erahnen lassen. Theodor Fontane, der als Zeitungskorrespondent an den Geschehnissen teilnahm, setzt sich mit erstaunlicher Kaltblütigkeit über Todesfälle und Kriegsverletzungen an der Front hinweg – diese sind ihm jeweils nur einen Halbsatz oder eine Nebenbemerkung wert. Vielmehr interessieren ihn Bravourstücke einzelner Offiziere wie etwa der riskante Erkundungsritt des Grafen Zeppelin, der durch sein verwegenes Auftreten im damals feindlichen Gebiet nicht nur selbst mit den geforderten Erkenntnissen zurückkommt, sondern auch noch einige seiner Kameraden retten kann. Matthias Ponnier liest mit leiser, eindringlicher und unaufgeregter Stimme.  hilo

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