Auf Augenhöhe

von Redaktion

„Stars & Rising Stars“ in der Reithalle

VON TOBIAS HELL

Es grenzt fast an ein Wunder, dass die Macher von „Stars & Rising Stars“ ihr kleines, aber umso ambitionierteres Festival, bei dem sich etablierte Publikumslieblinge mit dem Nachwuchs das Rampenlicht teilen, in diesem Jahr überhaupt durchziehen können. Und es war schön zu sehen, dass in der nun zum „Utopia“ ausgerufenen Reithalle nur wenige Plätze freigeblieben waren und sich sogar noch einige Musikinteressierte an der Abendkasse um Restkarten bemühten.

Wobei nicht allein „Star“ Daniel Müller-Schott der Grund gewesen sein dürfte. Denn trotz ihres jugendlichen Alters kann man auch Geiger Tassilo Probst und seine Mitstreiter am Klavier, Maximilian Haberstock und Amadeus Wiesensee, guten Gewissens als „alte Bekannte“ beim Festival bezeichnen. Alle drei haben hier in den vergangenen Jahren bereits auf sich aufmerksam gemacht und festigten diesen Eindruck nun noch einmal mit souveränen Auftritten.

So etwa Probst, der sich mit der „Carmen Fantasie“ von Franz Waxman mutig in die Fußstapfen von Isaac Stern wagte und mit diesem anspruchsvollen, aber überaus dankbaren Virtuosenstück den meisten Applaus bekam. Ein echte Entdeckung daneben vor allem die finnische Cellistin Senja Rummukainen, auf die Müller-Schott beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb aufmerksam geworden war, und die ihrem Mentor hier absolut auf Augenhöhe begegnete. Eindrucksvoll demonstriert unter anderem in einem „Cello-Duett“ von Dmitri Schostakowitsch, das es trotz seiner Kürze in sich hatte.

Einen interessanten Vergleich ermöglichte aber ebenso Schuberts „Fantasie zu vier Händen in F-Moll“, bei welcher der Techniker Haberstock auf den impulsiven Wiesensee traf. Ein friedliches Kräftemessen, das beide noch einmal zusätzlich zu motivieren schien.

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