Vor einer Krebsoperation fliegt die resolute Marion (Anne Ratte-Polle) nochmals in die Sonne, zum Strandurlaub in die Türkei. Dort kreuzt der kurdische Gigolo Baran (Ogulcan Arman Uslu) ihren Weg. Marion, ohnehin psychisch angeschlagen, nimmt ihn kurzerhand mit nach Deutschland. Dort wartet jedoch ihr sie immer noch liebender Ex-Freund (Godehard Giese), der die Scheinehe und die echten Gefühle der beiden argwöhnisch beobachtet. Die stärksten Szenen in Ilker Cataks beunruhigend intensivem Spielfilm sind – entgegengesetzt zum Titel – die ohne jeden Dialog. Geflüchtetenproblematik, Krankheit, Eifersucht, Lügen und schmerzhafte Wahrheiten – sein visuell reizvoller und innovativer Spielfilm packt eine Menge großer Themen an und löst auch beinahe alle schlüssig auf. Und dank der drei großartigen Hauptdarsteller bemerkt man den etwas fahrigen, beliebigen Schluss kaum noch. ulf